Das Wichtigste im Leben – geschenkt!

Weihnachtsgedanken von Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ

Weihnachtsgedanken von Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ
Autor
Deutsche Ordensprovinz der Dehonianer SCJ
Datum
23.12.22

Weihnachtsgedanken von Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ

Schon bei der Überschrift wird sich in manchem Lesenden Widerstand regen. „Von wegen geschenkt – erarbeiten musste ich mir alles - und das sogar hart!“

Diesen Satz habe ich öfter gehört. Und es steckt ja viel Wahres darin. Einsatz ist notwendig: im Berufsleben, in Beziehungen, zur Linderung von Not, zur Verwirklichung von vielen Idealen. Wie begeistert bin ich zum Beispiel gerade in diesen Monaten darüber, dass sich viele Menschen aller Altersgruppen dafür einsetzen, dass der Winter hier wie in der Ukraine die Menschen nicht unerträglich hart trifft.

Und gleichzeitig kenne ich auch die Erfahrung: Das Wichtigste (und nicht nur das) im Leben ist schlicht und einfach geschenkt. Ich denke ganz klassisch an Paare, die nach 25 oder 50 Jahren Ehe dankbar auf die gemeinsame Lebenszeit schauen, die sich immer wieder sehr engagiert um ein Gelingen ihrer Partnerschaft gekümmert haben, und die doch sagen: „Dass wir hier nach so vielen Jahren immer noch gemeinsam stehen, ist kein garantiertes Ergebnis unserer Bemühungen, kein verdienter Lohn für viel Rechtschaffenheit – es ist ein Geschenk“.

Gerade in unserer Leistungsgesellschaft ist es nicht so einfach, den inneren Antreiber zu immer mehr Einsatz und Anstrengung in seine Schranken zu weisen.

Aber schauen Sie mal auf die wirklich wichtigen Dinge in Ihrem Leben, das, was wir mit dem großen Wort Glück beschreiben, manchmal nur Momente lang, manchmal tief und lange in uns wohnend: Sind die wirklich nur hart erarbeitet, sind die ‚verdient‘, sind die gekauft….? Wohl kaum.

Der Advent ist ein Weg, um immer mehr ‚empfangsbereit‘ zu werden; aufmerksam für die Momente und Ereignisse, in denen uns Kostbares für unser Leben geschenkt wird.
Dass Gott derart in uns verliebt ist, dass er sich in seinem Sohn ganz an unsere Seite stellt, ist nicht berechenbar, verdient, erarbeitet – einfach nur geschenkt.

Vielleicht klingt es etwas romantisch: Der Blick auf die Krippe erinnere uns daran – das Wichtigste im Leben – geschenkt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Weihnachten.

Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ