Gottvertrauen – unter dieses große Stichwort stellte Pater Bruno Razafimanantsoa SCJ seine Predigt am Begegnungstag der Freunde und Förderer der Herz-Jesu-Priester in Freiburg. Es war die zweite dieser Veranstaltungen, die als Dank an Spenderinnen und Spender sowie zum Kennenlernen gedacht sind. Nach der Premiere eine Woche zuvor in Neustadt folgen nun noch weitere dieser Treffen in Freiburg, Martental, Handrup, Berlin und in der Schweiz.
Veranstaltungsort in Freiburg war die „Baustelle Bibliothek“, die derzeit umgestaltet und extra für diesen Tag „fein“ gemacht wurde.
Pater Bruno ist vor allem vielen Spenderinnen und Spendern für das Herz-Jesu-Kloster in Freiburg bekannt: Bis 2019 studierte der junge Mann aus Madagaskar hier Theologie. Nach seiner Priesterweihe 2020 arbeitete er zunächst als Kaplan und war verantwortlich für viele weit verstreute Gemeinden. Einige von ihnen konnte er nur durch stundenlange Fußmärsche erreichen.
In seiner Kaplanszeit reifte bei ihm der Entschluss, eine Schule für die arme Bevölkerung zu bauen. Den Ausschlag dafür gab die Begegnung mit einer Familie, die stellvertretend für viele Menschen in Madagaskar ist: der Vater schwerbehindert und inzwischen verstorben, die Mutter kann mit ihrer Arbeit die Familie kaum ernähren, die Kinder müssen hinzuverdienen und haben weder die Möglichkeiten noch das Geld für einen Schulbesuch.
Über das Schicksal dieser Familie berichtete P. Bruno beim Begegnungstag in Freiburg. Ebenso konnte er stolz zeigen, was mit Hilfe der Spenderinnen und Spender der Missionsprokura inzwischen geschaffen wurde.
Nach einer „Zwischenstation“ als Ökonom und Studentenseelsorger an der Hochschule Athenee Saint Joseph Antsohihy ist P. Bruno jetzt wieder in Freiburg, um zu promovieren. Den Gottesdienst am Begegnungstag feierte er als eine Art sehr verspäteter Nach-Primiz und stellte das Evangelium vom Mann, der Samen auf seinen Acker sät, in Verbindung zu den Spenderinnen und Spendern. Ihr Samen werde wachsen, auch wenn sie nicht genau wissen, wie. In der Tätigkeit des Säens gehe es daher auch um Gottvertrauen, dass Er das Richtige damit anfangen werde. Aber ohne Samen könne auch nichts wachsen und Frucht bringen. Zudem verhalte es sich mit jeder Spende wie mit einem Senfkorn: Aus diesem unscheinbar kleinen Korn könne Großes werden.
Wie schon in Neustadt stand der Vormittag im Zeichen der Information, der Nachmittag diente dem Austausch in Form eines World Cafés an drei Thementischen.
Und ebenso wie in Neustadt waren auch in Freiburg das gemeinsame Essen und vor allem der gemeinsame Gottesdienst zum Abschluss wichtige Bestandteile eines gelungenen Tages.
„Pater Leo Dehon und Dehonianische Spiritualität“ – unter diese Überschrift stellt Provinzial Pater Stefan Tertünte seinen Impuls bei den Begegnungstagen der Freunde und Förderer der Herz-Jesu-Priester in diesem Jahr. In Neustadt hielt er ihn persönlich, für die anderen Klöster wurde er aufgezeichnet.
Die folgenden grundlegenden Fragen und Aussagen des Ordensgründers der Herz-Jesu-Priester, Leo Dehon, nennt P. Tertünte in seinem Vortrag: „Wie soll ich lieben? – Ich möchte ein hörendes Herz haben. - Gott, was ist dein Wille in meinem Leben? – Am Puls der Zeit sein … – Ich möchte ein Leben der Hingabe für andere Menschen leben.“ Diese Sätze können helfen, dehonianische Spiritualität heute zu begreifen und zu leben.
Pater Olav Hamelijnck SCJ, Rektor des Klosters Neustadt, erzählte von der hier lebenden Kommunität und berichtete von den Aufgaben und Herausforderungen des Klosters. Die geistliche Begleitung und spirituelle Veranstaltungen - viele davon kostenlos - nannte er als wichtige Angebote durch ihn und seine Mitbrüder.
Der Missionsprokurator und Leiter des Spendenbüros, Pater Gerd Hemken SCJ, berichtete von seiner Arbeit, von der Unterstützung für die Ukraine und andere aktuelle Hilfsprojekte. Bruder Josef Faath SCJ stellte das Projekt „Sternenweg“ vor, an dem sich das Kloster Neustadt beteiligt.
Nachdem der Vormittag vor allem der Information diente, waren am Nachmittag die Gäste zur Diskussion eingeladen. In einem so genannten World Café tauschten sie sich an vier Thementischen aus:
• Pater Horst Steppkes SCJ lud dazu ein, all das zu fragen, „was Sie schon immer einen Priester fragen wollten.“
• Pater Hemken wollte von den Anwesenden wissen, wo sie besondere Not in der Welt sehen, und wo sie gerne partnerschaftlich helfen möchten.
• Studenten und junge Mitbrüder aus Freiburg – sie stammen aus Indonesien, Kamerun und Madagaskar – berichteten aus ihrer Heimat und warum sie nach Deutschland gekommen sind.
• An einem vierten Tisch gab Brigitte Deiters Einblick in die Arbeit des Spendenbüros und sprach mit den Gästen über ihre persönliche Spendenmotivation.
Das gemeinsame Essen und vor allem der gemeinsame Gottesdienst zum Abschluss des Tages hatten großen Anteil daran, dass sich die Teilnehmenden dankbar und glücklich auf den Nachhauseweg machten.
Martental: Samstag, 06.07.2024, Herz-Jesu-Kloster Maria Martental, Maria Martental 1, 56759 Leienkaul
Anmeldung telefonisch unter 02653/9890 0 oder per Mail an kloster.martental@scj.de
Handrup: Samstag, 14.09.2024, Herz-Jesu-Kloster Handrup, Hestruper Str. 1, 49838 Handrup
Anmeldung telefonisch unter 05904/9300 50 oder per Mail an klosterbuero.handrup@scj.de
Schweiz: Samstag, 28.09.2024, Katholische Pfarrei Gelterkinden
Anmeldung bei Pater Jacek Kubica SCJ, Tel. 0041 79 578 57 83 oder per Mail an j.kubica@bluewin.ch
Berlin: Samstag, 09.11.2024, Herz-Jesu-Kloster Berlin, Greifswalder Straße 18 a, 10405 Berlin
Anmeldung telefonisch unter 06321/875 405 oder per Mail an spendenbuero@scj.de