Aktuelle Themen und mögliche zukünftige Entwicklungen waren Gegenstand eines Treffens der Ordensoberen der Herz-Jesu-Priester in Europa. In dieser Form fand es erstmals unter dem Namen CONSENEUR in Alfragide in Portugal im Priesterseminar Nossa Senhora de Fatima statt.
Während der drei Tage (21.-23. Oktober) tauschten sich die Oberen über die Hoffnungen und Sorgen hinsichtlich ihrer Ordensprovinzen aus. Die Schlussbotschaft des 25. Generalkapitels im Sommer und die Reden von Papst Franziskus während seines apostolischen Besuchs in Luxemburg und Belgien im September halfen dabei, eigene Erfahrungen zu teilen und zu analysieren.
Themen waren dabei unter anderem die innere Verfassung der Mitbrüder, die Entwicklung der dehonianischen Identität im gemeinsamen Leben sowie die Frage, wie der missionarische Geist die pastoralen Aktivitäten beeinflusst. Dabei wurde den Ordensoberen bewusst, dass es auch um mehr Beziehung untereinander geht, um die gemeinsame Sendung miteinander zu teilen.
Angesichts des Durchschnittsalters der Herz-Jesu-Priester ist Europa wohl der älteste Teil der Kongregation weltweit. Dennoch habe es viel zu bieten: materielle Hilfe für die armen Provinzen sowie ein qualifiziertes Angebot ganzheitlicher Ausbildung und Gastfreundschaft. Dennoch ist es nun wichtig, auf die jüngeren Generationen von Dehonianern zu hören, die in Zukunft für die Neugestaltung der Strukturen verantwortlich sein werden.
Thema waren auch die Initiativen für das bevorstehende Jubiläum in den Jahren 2024 bis 2028. Dabei feiern die Dehonianer den 100. Todestag ihres Gründers sowie den 150. Jahrestag der Gründung des Ordens. Als gemeinsame Initiative für Europa ist unter anderem ein theologisches Seminar in Clairefontaine geplant, das vom 7. bis 9. August 2025 stattfinden soll. Unter dem Titel „Das soziale Erbe von Pater Dehon“ soll es eher den Charakter einer Lesewerkstatt haben als den einer von Fachleuten gehaltenen Konferenz.
Die deutsche Missionsprokura erhält viele Hilfegesuche aus dem Ausland. Wie mit solchen Anfragen umgegangen werden soll, war eine weitere Frage. Am Beispiel der in der deutschen Provinz praktizierten Kriterien wurde die Notwendigkeit einer besseren Kommunikation zwischen den Einrichtungen und dem allgemeinen Schatzamt in diesen Fragen deutlich, auch wenn es keine gemeinsamen Regeln für die Vergabe von Hilfen gibt.
Parallel zu diesem Treffen fand das Treffen der Provinzökonomen statt. Gemeinsam berieten beide Gremien unter anderem die Funktionsweise des Allgemeinen Hilfsfonds als eine Form der Solidarität in der Kongregation.
Pater Stefano Zamboni (Italien) wurde zum Präsidenten von CONSENEUR gewählt, Pater Stefan Tertünte zum Vizepräsidenten; das Sekretariat leitet P. Radosław Warenda aus Polen.
Das nächste Präsenz-Treffen wird in Zusammenarbeit mit der Provinz Süditalien im Oktober 2025 in Briatico stattfinden.