Die ersten Tage des neuen Jahres nutzen die Herz-Jesu-Priester traditionell, um abseits aller Aufgaben zusammenzukommen, sich auszutauschen, sich zu bilden und gemeinsam etwas Neues bei einem Ausflug kennenzulernen. In diesem Jahr fand dieses Dreikönigstreffen in Handrup statt.
Mehr als 20 Mitbrüder aus der deutschen Ordensprovinz und dazu zwei Mitbrüder aus den Niederlanden genossen die Gastfreundschaft der Handruper Klostergemeinschaft in viel Ruhe und ohne den sonst üblichen Schulbetrieb.
Start war bereits am Abend des 1. Januar, „so dass wir wirklich gemeinsam ins neue Jahr gestartet sind“, freut sich Pater Olav Hamelijnck SCJ aus dem Herz-Jesu-Kloster Neustadt. Eingebettet waren die Tage in gemeinsame Gebetszeiten und Gottesdienste. Dabei traten die „hora sancta“ (Heilige Stunde) am Vorabend des Herz-Jesu-Freitags sowie der sehr gut besuchte Gottesdienst in der Klosterkirche am Tag selbst hervor.
Einen Tag Zeit nahmen sich die Herz-Jesu-Priester, um sich mit dem Thema „Inkulturation“ zu beschäftigen: Was bedeutet es, dass in der deutschen Ordensprovinz so viele Mitbrüder aus verschiedenen Ländern und Kulturen vertreten sind – für das Miteinander, und auch für das gemeinsame Wirken? Geleitet wurde dieser eintägige Workshop von Pater Dr. Peter Claver Narh SVD. Der Ordensmann aus Ghana ist Provinzial der Steyler Missionare.
“Es ist uns wichtig, dass wir nicht einfach nur nebeneinander herleben, sondern wirklich miteinander“, begründet P. Hamelijnck die Bedeutung dieses Themas. Das setzt voraus, dass die Mitbrüder die verschiedenen Hintergründe, aus denen sie kommen, kennen und verstehen. Dabei kamen sehr viele eigene Erfahrungen und solche mit anderen Kulturen zur Sprache – teils amüsant, teils zum Nachdenken anregend. Es ging z.B. um Nuancen in der Sprache, um typische Missverständnisse und vermeintliche Selbstverständlichkeiten wie das Umarmen zur Begrüßung.
Darüber hinaus entwickelten die Patres Ideen, wie sie die kommenden Jahre bis 2028 inhaltlich gestalten. Diese Zeit bildet eine Art „Jubiläumsstrecke“: Dieses Jahr begeht der Orden den 100. Todestag seines Ordensgründers Pater Leo Dehon, 2028 feiert er 100 Jahre seit seiner Gründung.
Auf der Liste der Ideen, die nun weiter ausgearbeitet werden, stehen Dinge wie dehonianische Exerzitien mit der Lebensregel, Quellenfahrten an Orte, die für den Orden bedeutsam sind, der Aufbau einer dehonianischen Bibliothek, Fortbildungen, besondere liturgische Feiern und die Entwicklung eines gemeinsamen sozialen Projekts.
Der Ausflug führte die Ordensmänner nach Sögel, wo sie Schloss Clemenswerth besuchten. Beeindruckt waren sie auch bei einer Führung durch die dortige rumänisch-orthodoxe Kirche. Sie ist die größte aus Holz errichtete Kirche in Deutschland. Viele der verwendeten Baumaterialien aus Holz, wie auch die beiden Glocken, wurden in Rumänien gefertigt und dann nach Sögel transportiert.
Verschiedene Arbeitssitzungen in kleinen Gruppen und auch ein Besuch im Café Dehon rundeten das Dreikönigstreffen ab. Mit dieser Einrichtung hat die Handruper Kommunität einen Ort der Begegnung geschaffen, der vor allem sonntags viele Gäste anlockt und auch für Treffen rund um Gottesdienste und für die Schulseelsorge offensteht. „Wir haben sehr gestaunt und sind begeistert von diesem Projekt und dem großen Engagement vieler Ehrenamtlicher, die es tragen“, fasst P. Hamelijnck die Reaktion seiner Mitbrüder zusammen.