Mit einem Abendgottesdienst und anschließendem Treffen wurde am Sonntag, 10.11.2024, Pater Ricardo Diniz SCJ als neuer Rektor in Handrup eingeführt. Er folgt auf Pater Heinz Lau SCJ, der weiterhin in Handrup leben wird. Pater Julio Ferreira SCJ ist nach Berlin gezogen und leitet dort jetzt die portugiesisch-sprachige Gemeinde.
„Veränderung gehört zur DNA eines Ordensmannes“, so Provinzial Pater Stefan Tertünte SCJ: die Veränderung von Einsatzorten und -feldern, der Wechsel von einer zur anderen Kommunität. Er sprach auch über „die Tugend der Verfügbarkeit“ - Verfügbarkeit auch für Aufgaben, die ich mir nicht selbst ausgesucht habe, die ich mir aber durchaus zu eigen machen kann. Und an Pater Ricardo gerichtet: „Natürlich hat es Deine Entscheidung leichter gemacht, dass Dich bereits einiges mit Handrup verbindet, gute Erfahrungen, die hier du bereits gemacht hast, Menschen, die sich gerne an Dich erinnern.“
Zuvor, Ende Oktober, war Pater Ricardo „sehr schön, aber auch sehr emotional“ in Berlin verabschiedet worden. Die Kirche war mit rund 400 Menschen voll besetzt. Jetzt freut er sich, wieder in Handrup zu sein. Da war er schon einmal tätig gewesen, in den Jahren 2012 bis 1019, seit 2020 dann in Berlin.
„Ich merke und spüre, dass sich die Leute über mich freuen“, sagt er. Er fühlt sich herzlich willkommen. In diese Freude mischt sich allerdings eine große Portion Respekt vor der neuen Aufgabe. So begann seine Einarbeitungszeit natürlich mit vielen Gesprächen zum (Wieder-) Kennenlernen der Menschen und der Aufgaben, die in Handrup – vor allem am Gymnasium Leoninum – warten.
„Aber ich spüre schon jetzt, dass es sehr viele Menschen gibt, die mir helfen und etwas bewegen möchten, und die mich unterstützen werden. Das ist sehr beruhigend.“ Mit dieser Anfangserfahrung war die Einführung mit dem anschließenden Empfang in der Mensa eine sehr schöne Feier. P. Ricardo unterstrich in seinen Worten am Ende der Messe mehrfach das Wort "zusammen" bzw. "gemeinsam". Kloster, Schule und Gemeinde könnten zusammen viel erreichen.
Auch Pater Julio Ferreira SCJ ist über den Wechsel nach Berlin „begeistert“. Nach acht Jahren in Handrup vermisst er zwar die Schule, die Gemeinde und die Kommunität. „Aber Veränderungen sind gut für unser Leben. Und es ist klar: Wenn ich in der Ordensprovinz gebraucht werde, dann bin ich bereit.“
Er ist gespannt auf das Neue, sagt er. Es wird sich einiges für ihn verändern, vermutet er: „In der Schule hatte ich jeden Tag Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern, hier findet der Großteil meiner Arbeit am Wochenende statt.“
Aber es gebe viel zu tun, spürt er: „Die portugiesisch-sprachige Gemeinde in Berlin ist sehr groß, entsprechend gibt es viele Taufen und Hochzeiten, viele Gottesdienste und viele Begegnungen. - Pater Ricardo hat das hier schon sehr gut organisiert“, so P. Julio. Darauf will er aufbauen. So kann er sich vorstellen, eine Jugendgruppe für die Zeit nach der Firmung neu aufzubauen oder Exerzitien anzubieten, etwa in der Fastenzeit. „Ich möchte gerne die Spiritualität noch mehr stärken“, so P. Julio.
Verabschiedet wurde Pater Julio in Handrup bei der Schulvollversammlung im Oktober, bei der auch Pater Heinz Lau SCJ als Rektor verabschiedet wurde – mit großem Dank und viel Respekt vor seiner Arbeit.
Über ihn sagt Provinzial P. Tertünte: „Pater Lau hat sich in seiner Zeit als Rektor mit dem immensen Einsatz, den wir von ihm kennen, für das Kloster und für das Gymnasium Leoninum eingesetzt. Er hat es zu Beginn in der Doppelbelastung Rektor und Provinzial gemacht. Ihm war es ein großes Anliegen, dass manche Baustelle, im wahrsten Sinne des Wortes gut abgeschlossen werden konnte. Er hat zahlreiche Kontakte in die Schule hinein, in die politischen und kirchlichen Gemeinden in Handrup und im Umfeld geknüpft.“ Das Emsland könne sich glücklich schätzen, einen leidenschaftlichen Geistlichen und Seelsorger hier zu haben.
„Ich bin ganz zufrieden, dass ich die große Verantwortung nun nicht mehr tragen muss“, sagt Pater Heinz Lau SCJ schlicht.