Herz-Jesu-Priester helfen in Transnistrien den Menschen zu überleben
Missionsprokurator, Leiter Spendenbüro
Vielen Dank für Ihre Hilfe und Solidarität!
In Transnistrien, Teil der Republik Moldau, herrscht große Armut. Vielen Familien, alten und kranken Menschen fehlt das Nötigste zum Überleben: Geld für Essen, warme Kleidung, Medikamente und medizinische Versorgung sowie Heizmaterial im Winter.
Große Aufmerksamkeit richten die Herz-Jesu-Priester in Transnistrien auch auf die Kinder des Landes. Zum Beispiel eröffnete Pater Piotr Kuszman SCJ in der Stadt Tirapsol eine Suppenküche für Kinder und Jugendliche. Daraus ist in der Folgezeit das Kinderzentrum „Pietruszka“ entstanden: Es bietet nicht nur Notunterkünfte für Straßenkinder an, sondern vielfältige Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien.
In unserem Ordensmagazin „Dein Reich komme“ (Ausgabe 73, Juni 2024) berichteten wir ausführlich über die Arbeit der Herz-Jesu-Priester in Transnistrien.
Sieben Ordensmänner an fünf Orten – so stellt sich die Präsenz der katholischen Kirche in Transnistrien dar. Die Dehonianer werden wegen ihrer sozialen Arbeit von der Bevölkerung gebraucht und anerkannt.
Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine war dieses kleine Land mit inzwischen weniger als 400.000 Einwohnern immer wieder in den Medien. Viele Kriegsflüchtlinge nutzen Transnistrien mindestens als Land des Übergangs und benötigen die Hilfe der Bevölkerung. Denn das kleine Land liegt zwischen der Ukraine und der Republik Moldau. Von Moldawien, wie der EU-Beitrittskandidat auch genannt wird, hat sich Transnistrien abgespalten. Denn ein großer Teil der Bevölkerung ist russischstämmig und tendiert politisch zu Russland. Offiziell anerkannt als eingeständiger Staat ist Transnistrien allerdings nicht.
Neben den politischen Spannungen innerhalb der Gesellschaft ist die Situation auch wirtschaftlich sehr angespannt: Unter anderem hat Moldawien die Zollvergünstigungen abgeschafft, was den Warenverkehr extrem verteuert. Das gilt vor allem für Grundnahrungsmittel. Auch der Export in EU-Staaten – unter anderem für landwirtschaftliche Produkte – ist schwieriger geworden. „Immer mehr Unternehmen haben deshalb Probleme, sie können nicht mehr arbeiten, und viele Arbeitsplätze gehen verloren“, berichten die Herz-Jesu-Priester.
Seit sie in Transnistrien aktiv sind, haben sie den Fokus immer auf die soziale Arbeit gelegt. „Das war notwendig, weil wir anfangs sehr kritisch betrachtet wurden, fast wie eine Sekte“, erinnert sich Pater Marcin Janus SCJ. Nur dank der Unterstützung für die Not leidende Bevölkerung, Kinder und alte Menschen erarbeiteten sich die Ordensmänner Anerkennung und Akzeptanz. Sie haben Suppenküchen eingerichtet, die sehr gut besucht werden, und stellen die Versorgung alter und kranker Menschen zu Hause sicher. Jugendliche finden nach der Schule Anlaufstellen, in denen sie Zuwendung erhalten, Hobbys ausprobieren können und Angebote erhalten, die sie auf eine Ausbildung und das Berufsleben vorbereiten.
Auch Pater Piotr Kuszman SCJ hat seinen Schwerpunkt auf die soziale Arbeit gelegt. Alte Menschen und Seelsorgearbeit sind wichtig, sagt er; aber sein Hauptaugenmerk in der Hauptstadt Tiraspol liegt auf dem Kinderzentrum Pietruszka, das 22 Kindern aus problematischen Familien eine zeitweises Zuhause bietet und weitere 40 Kinder in einer Tagesstätte betreut. „1000 Kindern haben wir schon geholfen“, berichtet er. Dass die Einrichtung vom Staat sehr genau überwacht wird, stört ihn nicht. Wichtig ist ihm, dass den Kindern und ihren Eltern geholfen wird, damit die Kinder in ihre Familien zurückkehren können. Deshalb werden auch die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit begleitet und darin unterstützt, die oftmals katastrophalen Wohnverhältnisse zu verbessern.
Doch damit nicht genug: Pater Kuszman plant, einen Gemeindesaal der Kirche so umzugestalten, dass Kinder dort Gymnastik- und Reha-Angebote erhalten können; in einem künftigen Studentenwohnheim sollen junge Menschen günstig leben, damit sie eine gute Ausbildung erhalten und so ihrem Land langfristig helfen können.
In der Industriestadt Bender lebt inzwischen Pater Roman Gorincioi SCJ, der lange in Handrup und Maria Martental war. In Bender war die Arbeit der Herz-Jesu-Priester während der Covid-Pandemie fast zum Erliegen gekommen. Deshalb muss er jetzt mit seinem moldawischen Mitbruder Pater Vladimir Beloconii SCJ vieles neu aufbauen. Nach Corona sind jetzt die Folgen des Kriegs in der Ukraine spürbar – unter anderem fehlen Arbeitskräfte und Baumaterial für den Bau einer Kirche mit Gemeindezentrum.
„Trotzdem können wir helfen: Wir begegnen den Menschen mit Herzlichkeit, besuchen sie zu Hause, organisieren Bibelgespräche, um mit ihnen in diesem Klima der Angst das Evangelium zu teilen“, erzählt Pater Gorincioi. Er setzt Hoffnung auf die Kinder- und Jugendarbeit und investiert viel dafür, organisiert Ausflüge, Zeltlager und Jugendfreizeiten, baut eine Art „Sozialzentrum“ als Treffpunkt neu auf und bietet auch katechetische Veranstaltungen an.
Gerade hat Pater Gorincioi eine Messdienerfreizeit an einen See organisiert. Für die Jugendlichen waren diese Tage eine ungewohnte Auszeit und eine einzigartige Gelegenheit, aus ihrem Heimatort wegzufahren. Die Freizeit wurde aus Spendenmitteln der Missionsprokura ermöglicht.
Die deutsche Ordensprovinz unterstützt die Arbeit der Herz-Jesu-Priester in Transnistrien mit jährlich insgesamt 80.000 Euro.
IBAN DE05 4006 0265 0000 1230 00
Stichwort: Transnistrien
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